Shownotes
Referenzen:
Benjamin Schott: Das Universum des William Gibson
und seine mediale Rezeption; Kap. 5.3.2. Analyse Nirvana (S. 104 ff.)
Ähnliche Filme:
Themen/Symbolik
Der Film thematisiert eine Vielzahl von Elementen/Motiven des Cyberpunk-Genres sowie der künstlichen Intelligenz (hier geht’s zur Episode des ReWrite Podcasts zu diesem Thema), welche sich z.B. auch in Shadowrun-Spielen finden:
- Jimi lebt in einem Luxus-Apartment mit einer K.I.-Haushaltshilfe, mit der er sich auch unterhält wie mit einem richtigen Menschen,
- Nirvana, das Spiel ist eine VR-Erfahrung,
- die Gesellschaft ist, typisch für in Cyberpunk-Erzählungen, dystopisch:
Leben in überbevölkerten Städten, die Gesellschaft ist multi-etnisch/kulturell (arabisches Viertel, chin. Viertel, indisches Viertel); Illegales/Verbrechen sind alltäglich (Drogen-Deals, Fahrzeuge sind gepanzert und mit K.I.-Abwehrmechanismen ausgerüstet gegen Überfälle u./o. Diebstahl, es gibt gefälschte Kredit-Chips, Organ-Raub, etc.), - kybernetische Implantate, auch als Zeichen von Armut, sind überall anzutreffen: Joystick hat aus Geldnot seine Augen verkauft und statt ihrer billige Cyber Eyes, die nur Schwarz-Weiß-Bilder liefern; auch andere haben ihre fehlenden Gliedmaßen durch primitive, wartungsbedürftige Teile ersetzt,
- Joystick ist ein (ehemaliger) Angel, ein Hacker im Cyberspace (im Shadowrun-Spiel als Decker bezeichnet),
- Naima hat einen selbstfahrenden Truck, von diesem aus agiert sie als Hackerin; außerdem hat sie eine Computer-Schnittstelle implantiert, mit der sich Daten und auch Erinnerungen übertragen lassen (vergleichbar mit der Rigger-Spielfigur in Shadowrun),
- Jimi, Joystick und Naima begehen einen »digitalen Einbruch« in den Server eines Computerspiele-Konzerns (ein typisches Spiel-Szenario in Shadowrun); dabei wird Jimi angegriffen von intelligenten, autonomen Computerprogrammen (»DEVILs« = Destroying Visual Illusions), die ihn durch Verwirrung aufhalten und neutralisieren wollen (Vergleichbar mit der Lobotomie in Total Recall oder der Bedrohung durch die Agenten-Programme in Matrix).
Außerdem thematisiert Nirvana existienzielle Fragen:
- Ist das Leben wirklich oder befinden wir uns in einer Simulation, und falls Letzteres der Fall ist, wie gehen wir damit um?
- Gibt es ein Leben nach dem leiblichen Tod, kann unser Geist vielleicht weiterexistieren, und sei es gespeichert als virtuelles Bewusstsein (ermöglicht durch sog. Mind Uploading)?
- Das buddhistische Konzept des Nirvana (früher fälschlich übersetzt als »das Nichts«), als Befreiung/Loslösung, wie Jimi sie am Ende des Films erfährt.
Cast
Filmmusik auf youtube verfügbar
Assoziierte Podcast-Folgen: